Forschung
Forschungsstelle für Digitalrecht
Forschungsschwerpunkte:
- Datenrecht, Datenschutzrecht
- Agrar 4.0: Rechtsfragen zur Digitalisierung der Landwirtschaft / Ernährungswirtschaft
- Digitaler Föderalismus, E-Government/Digitale Verwaltung
- Rechtsfragen der Künstlichen Intelligenz (KI)
„Agrarsysteme der Zukunft: DAKIS – Digitales Wissens- und Informationssystem für die Landwirtschaft“
Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligten Forschungsprojektes Digital Agricultural Knowledge and Information System (DAKIS) ist die Zukunftssicherung der Landwirtschaft unter den Herausforderungen von Klimawandel, Ernährungssicherung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die vorhandenen und zu erwartenden Potentiale der Digitalisierung einschließlich Robotik im Bereich einer zukunftsorientierten Landwirtschaft sollen erforscht und die gewonnenen Informationen/Wissensbestände in einem ganzheitlichen, digitalen Informations- und Entscheidungsunterstützungssystem (digitale Plattform) integriert werden. Dadurch kann die agrarische Landnutzung im Kontext vielschichtiger Interessenlagen mit den Ökosystemleistungen und Biodiversität einer stärkeren Harmonisierung zugeführt werden. In diesem Zusammenhang werden Instrumente zur optimierenden Unterstützung der agrarischen Planungs-, Produktions- und Vermarktungsprozesse im Rahmen des betrieblichen Managements entwickelt. Die Zuständigkeit für die bedeutsamen rechtlichen Rahmungen und Implikationen dieses innovativen Konzeptes liegt bei Frau Prof. Dr. Ines Härtel. Zentrale rechtliche Bezugspunkte sind dabei das Agrarrecht, Agrarumweltrecht, Agrardigitalrecht – de lege lata und de lege ferenda.
Projektpartner
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB)
Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Hochschule Osnabrück
Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP)
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Forschungszentrum Jülich
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (FH ISI)
Das Projekt DAKIS wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für fünf Jahre gefördert (Laufzeit: 04/2019-03/2024).
https://www.agrarsysteme-der-zukunft.de/konsortien/dakis
Publikationen:
- MacPherson, Joseph; Voglhuber-Slavinsky, Ariane; Olbrisch, Mathias; Schöbel, Philipp; Dönitz, Ewa; Mouratiadou, Ioanna; Helming, Katharina, Future agricultural systems and the role of digitalization for achieving sustainability goals. A review, in: Agronomy for Sustainable Development, Volume 42 (2022), Article number 70. (Link zum Aufsatz)
- Voglhuber-Slavinsky, Ariane; Lemke, Nahleen; Macpherson, Joseph; Dönitz, Ewa; Olbrisch, Mathias; Schöbel, Philipp; Moller, Björn; Bahrs, Enno; Helming, Katharina, Valorization for Biodiversity and Ecosystem Services in the Agri-Food Value Chain, Environmental Management 2023.
- Digitale Agrarpolitik, in: Nachtmann, Matthias/Dörr, Jörg (Hrsg.), Handbuch Digital Farming, 2023, im Erscheinen. (Mathias Olbrisch)
Die Europa-Universität Viadrina ist mit der Forschungsstelle für Digitalrecht an einem großangelegten Forschungsprojekt beteiligt, das Kommunikation von Gesundheitseinrichtungen in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie untersucht.
Wie möchten Bürgerinnen und Bürger in Krisenzeiten von Behörden und Medien ins Bild gesetzt werden? Wie gut werden sie durch die Botschaften von Gesundheitseinrichtungen erreicht? Wie lassen sich Informationen so verbreiten, dass sie zugleich verständlich, wirksam und glaubwürdig sind? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Forschungsprojekt "MIRKKOMM - Multimodalität in der Risiko- und Krisenkommunikation", das am 1. Oktober 2021 die Arbeit aufgenommen hat und vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) koordiniert wird. Mit rund 2 Millionen Euro wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über drei Jahre im Programm "Forschung für die zivile Sicherheit 2018 - 2023" gefördert.
Ein Schwerpunkt des Forschungsvorhabens besteht darin, "multimodale" Informationsangebote wie Dashboards, Broschüren und neuartige Videoformate auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen. Dabei wird sowohl die Perspektive der "Sender" wie Behörden und Medien als auch die der "Empfänger" wie der Verbraucherinnen und Verbraucher betrachtet.
In den nächsten drei Jahren werden die Fragestellungen des Projekts von einem Team aus Medien- und Kommunikationswissenschaft, Politik- und Rechtswissenschaft sowie Psychologie und Informatik beantwortet und durch Ideen für die Praxis ergänzt. Neben der Viadrina sind das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Karlsruher Institut für Technologie, die Technische Universität Ilmenau, sowie die SRH Berlin University of Applied Sciences beteiligt. Die wissenschaftliche Expertise ergänzt ein Praxispartner, die mecom Medien-Communikations-Gesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Presseagentur dpa. Unterstützung erfährt das Projekt zudem durch renommierte Forscherinnen und Forscher aus den USA, den Niederlanden, Australien und Deutschland sowie durch Institutionen wie das Robert-Koch-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Deutsche-Presse-Agentur.
Aus juristischer Sicht verfolgt das an der Viadrina - Forschungsstelle für Digitalrecht - beheimatete Teilvorhaben zwei große Ziele im Hinblick auf das Gesamtvorhaben. Zunächst soll anhand der tatsächlichen Kommunikation und ihren Herausforderungen der Rechtsrahmen für staatliche Krisenkommunikation identifiziert werden. Dem schließt sich der zweite große Schritt an, ein zentrales Rechtsdesign für die Kommunikation von staatlichen Institutionen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Verhältnis zueinander und gegenüber Medien und Öffentlichkeit sowie der Kooperation mit den Betreibern sozialer Medien zu entwickeln. Das Teilvorhaben unterstützt damit sowhl die instrumentelle als auch die symbolisch-relationale Betrachtungsweise, denn zum einen soll aus juristischer Perspektive die Auswahl und Struktur von Krisenplänen, Darstellungsformen, Mediengenres, Social-Media-Profilen oder Pressemitteilungen betrachtet werden, zum anderen soll ebenso rechtlich die Gestaltung von Botschaften hinsichtlich spezifischer Zielgruppen, im Hinblick auf Vertrauen, Verständlichkeit, Eindeutigkeit und Effizienz analysiert werden.